
Donastia San Sebastián – Kleiner Kulturschock und neuer Offroadspaß ( Video)
Nach der unaufgeregt wohltuenden Entspannungszeit in Biarritz mit spannenden Menschen und gutem Essen wagte ich den Sprung nach Spanien. Gelandet in Donastia San Sebastian hatte ich einen leichten Kulturschock. Der Hüftumfang ging deutlich in die Breite, was schätzungsweise den vielen Süßwarenläden geschuldet war. Und alles wirkte – allerdings nur auf den ersten Blick – schmuddeliger. Aber ich lebte mich langsam ein in der Stadt, die überdurchschnittlich viele prämierte Restaurants hat. Und natürlich Tapas, soweit das Auge reicht. Als Vegetarier hat man es allerdings sehr sehr schwer. Es gibt jeden Abend Jazz-Konzerte in allen Niveauklassen. Und eine hervorragende Whisky-Bar mit gelegentlichen pianistischen Einlagen eines betagteren Herren. Es stand auch immer ein Mikrophon griffbereit, um spanische Arien zum Besten zu geben. Natürlich wurde ich aus irgendeinem unerfindlichen Grund wieder eingeladen, etwas bei zu steuern. Diesesmal ersparte ich das der Menschheit. Zumal mein Spanisch noch in den Wehen steckt…
Für die erste Nacht verkroch ich mich ins leicht hügelige Gelände östlich der Stadt und war somit zufällig gleich am Startpunkt für mein nächstes Offroadabenteuer. Zuerst war ich von meinem Schlafplatz noch etwas enttäuscht. Ich war nicht – wie die Defender-Spaß-Straße 3ten Grades erst erhoffen ließ – alleine. Irgendein verrücktes spanisches Pärchen hatte es sich mit seinem Mini-Peugeot auch hier gemütlich gemacht. Am Morgen zog ich aber triumphierend den Weg weiter Richtung Küste und wusste, dass hier definitiv keiner mehr so leicht hinterher kommt. Nach ein paar Schweißperlen wurde ich belohnt mit einer traumhaften Küstenstraße, die aber leider an einem Aussteiger-Hüttchen mit FKK-Pärchen endete. Das bedeutete: gleiche Strecke zurück, was mir doch leichte Sorgen in Gedenken an manche Steilstellen bereitete. Ich bin auch mehrfach wie befürchtet hängen geblieben, was mir klar machte, warum es Motorsport heißt… Ich kam diesmal ordentlich in’s Schwitzen! Aber ein paar mm Reifenprofil weniger bin ich dann doch immer weiter gekommen. Vor der nächsten Offroad-Aktion sind wohl neue Reifen fällig 😉

Erwähnenswert ist noch eine Dame, die zusammen mit ihrem Schäferhund unterwegs ist – zu Fuß von Tschechien bis San Sebastián! Und es geht weiter. Nach privater Lebenskrise zuerst als Schäferin gearbeitet. Und jetzt ist sie mit ihrem Hund los gezogen, um die Welt und sich selbst zu erkunden. Der zukünftige Mann wartet Zuhause. Ihr Brot verdient sie als freie Redakteurin. Internet macht’s möglich! Wobei sie meist davon lebt, Musik gegen Trinken oder Essen zu tauschen. Sie selbst hält sich aber für eine miserable Musikerin, womit sie sich unrecht tut. Ich habe wieder viel gelernt bei dieser Begegnung…