Ab nach Portugal – Flucht vor dem nahenden Winter

Ab nach Portugal – Flucht vor dem nahenden Winter

November 9, 2018 0 Von Stevita_Life

Das schlechte Wetter hat mich leider gezwungen, viel zu schnell durch den Norden Spaniens zu reisen. Nach einem kurzen Ausflug in die Berge habe ich noch einen Tag in La Coroña Halt gemacht. Dort besuchte ich eine alte Freundin und Kollegin. In La Coroña durfte ich auch der Probe eines Symphonie-Orchesters lauschen. Ich beendete meinen Besuch mit einem kurzen Spaziergang durch diese schöne Stadt und zog weiter.

Der nächste Halt war Santiago de Compostela mit dem Wunsch, etwas Pilgerluft zu schnuppern. Ich weiß nicht, was genau ich erwartet habe. Aber es waren keine ausgehungerten und ausgezehrten Gestalten zu sehen. Ganz im Gegenteil: alle Menschen hatten ein seliges und zufriedenes Strahlen in den Augen. Es schien mir, das Pilgern sei für jeden machbar – ob Sportskanone oder Couch-Potato. Außerdem war es schön, durch die aus nostalgischen Steingassen bestehende Altstadt zu schlendern. Doch leider zwang mich die Nässe und Kälte dazu, die Nacht im Hostel zu verbringen. Das erste Mal seit drei Monaten hatte ich während des Schlafens feste Wände um mich. Doch die schlechte Luft und die sägenden Mitbewohner rundherum ließen mich mein Dachzelt vermissen. Lediglich die warme Dusche konnte das entschädigen.

Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg nach Portugal. Im nächsten Land angekommen, zog es mich zuerst in die Stadt Porto. Was mir sofort auffiel: der unglaubliche Lärmpegel. Er entstand durch den regen Verkehr auf Gesteinspflaster-Straßen. Einersteits wunderschön charmant für das Auge, andererseits unglaublich stressig für das Ohr. Auch das freudige Benutzen der Autohupen fällt beim Fahren und Gehen durch die Stadt sofort auf. Aber Porto hat einen unglaublich schönen Charakter. Auf den ersten Blick wirkt vieles etwas heruntergekommen. Aber auf den zweiten Blick sieht man ein gepflegtes Äußeres und ein unglaublich liebevolles Innerses, geprägt von hoher Vielfalt an Restaurants und charaktervollen kleinen Läden. Und überall durchwegs hohe bis überdurchschnittlich hohe Qualität! Auch das Nachtleben lässt nicht zu wünschen übrig. Trotz des schlechten Wetters hielt mich die Stadt ein paar Tage fest – ich war begeistert.

Anschließend fuhr ich weiter nach Lissabon. Dort traf ich eine Reisebekanntschaft aus der Zeit in Biarritz wieder. Diese Stadt machte mir nachts mehr Freude als tagsüber. An der Tatsache, dass ich hier keine Fotos machte, merkte ich, dass mir das Äußere nicht gefiel. Aber das Erkunden von Restaurants und Nachtleben war hier ein purer Genuss. Ich fand auch sofort Anschluss zu Einheimischen und folgte deren Tipps. Diese führten mich in kleinste Locations (die nicht einmal im Internet zu finden sind), wo in Wohnzimmeratmosphäre kleine Konzerte auf hohem Niveau stattfanden. Hier bekam ich auch den besten Käse, den ich in meinem Leben je schmecken durfte. Ich empfehle schwer „R. Damasceno Monteiro 45, 1170-253 Lisboa“ in Google einzugeben und in das kleine Etablissement „Pharmacia“ zu schauen…

Besonders bewährt hat sich auf diesem Abschnitt der Reise meine neue Taktik: Menschen, die mir symphatisch sind, einfach ansprechen und nach Tipps fragen. Das eröffnet einem ganz neue Wege und unvergessliche Momente!